
Am 10. September ist Welttag der Suizidprävention.
Dieser Tag soll uns daran erinnern, wie wichtig es ist, über Suizidgedanken zu sprechen — ohne Scham und ohne Schuld.
Denn viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens Gedanken an den Tod oder an das Aufgeben.
Das heißt nicht automatisch, dass sie sterben wollen — oft geht es darum, einen unerträglichen Schmerz beenden zu wollen.

Suizidgedanken sind nicht selten – aber oft tabu
Es kann unglaublich schwer sein, darüber zu sprechen.
Angst, andere zu belasten, Angst vor Ablehnung oder sogar vor Zwangseinweisungen halten viele Menschen davon ab, Hilfe zu suchen.
Doch gerade das Schweigen macht es noch schwieriger.
Wenn du solche Gedanken kennst, darfst du wissen:
Du bist nicht allein.
Es gibt Wege, damit umzugehen — auch kurzfristig.

Skills als kurzfristige Stabilisierung
Skills sind kein Ersatz für Therapie oder für professionelle Krisenhilfe.
Aber sie können in akuten Momenten helfen,
-einen Impuls zu unterbrechen
-Abstand zu schaffen
-Zeit zu gewinnen.
Starke sensorische Skills, zum Beispiel Kälte (Eiswürfel, kaltes Wasser) oder intensive Reize (z.B. Chili), können helfen, dich kurzfristig zu „erden“ und aus dem Tunnelblick zu holen.
Auch Skills, die dich ins Hier-und-Jetzt zurückholen, wie die 5-4-3-2-1-Übung
oder das gezielte Zählen und Orientieren im Raum, können einen Moment Stabilität schaffen.

Wann Skills nicht ausreichen
Es ist wichtig zu wissen:
Skills können stabilisieren, aber sie sind keine Lösung für anhaltende, tiefe Verzweiflung.
Wenn Suizidgedanken länger bleiben, wenn du einen konkreten Plan hast oder dich extrem hilflos fühlst, sind professionelle Unterstützungsangebote der richtige Schritt.
Wichtige Kontakte in Deutschland:
Telefonseelsorge: 0800 1110111 oder 0800 1110222
Bei akuter Gefahr: 112 oder die nächste psychiatrische Notaufnahme
Bitte warte nicht allein, wenn es sehr ernst wird.

Skills im Notfallplan
Wenn du merkst, dass Suizidgedanken wiederkehren,
kann es sinnvoll sein, Skills gezielt in einen persönlichen Notfallplan zu integrieren.
Das kann zum Beispiel so aussehen:
✅ Liste von Skills, die dir schon mal geholfen haben
✅ ein kleiner Skillbeutel griffbereit
✅ eine Telefonnummer, die du im Ernstfall anrufst
✅ ein Satz, der dich daran erinnert, warum du weiterleben willst
so wird Skills-Training Teil deiner Sicherheitsstrategie —
nicht als Garantie, aber als Stütze.

Suizidgedanken sind nichts, wofür du dich schämen musst.
Sie können Ausdruck von tiefer Erschöpfung oder Verzweiflung sein.
Skills können dir helfen, akute Impulse zu unterbrechen und Zeit zu gewinnen —
aber bitte bleib nicht allein.
Hilfetelefone, Vertrauenspersonen oder Fachleute können gemeinsam mit dir Wege finden, wie es weitergehen kann.